Ich bin keine stetige Blog-Schreiberin. Mir fehlt oft die Zeit über das, was ich tue und was mich beschäftigt zu berichten. Vielleicht auch der Wille. Und so rasend spannend ist das über lange Strecken doch recht eintönige Geschäft des Romanschreibens für Außenstehende ja nun auch nicht ... Hin und wieder aber gibt es doch ein paar Ereignisse oder Gedanken, die ich teilen möchte:
Januar 2022
"Wie war Ihr Jahr?" fragt das Branchen-Magazin BuchMarkt alljährlich vom 6. Dezember bis 6. Januar Menschen aus der Branche. Das ist immer sehr spannend und unterhaltsam zu lesen und so freue ich mich ganz besonders, dass ich diesen Fragebogen diesmal auch ausfüllen durfte. Gar nicht so einfach, z.B. den schönsten Tag 2021 zu benennen - war das nun der 30. April oder doch das Stand-Up-Paddeling auf Kreta? Mehr dazu hier.
Dezember 2021
Zu Weihnachten wird es Sommer! Also jedenfalls auf meinem Schreibtisch ist derzeit Sommer. Und in meinem Herz auch. Denn vor mir liegt das allererste, quasi druckwarme Vorab-Leseexemplar meines Romans FÜR DIESEN SOMMER. Mein neunter Roman zwar, doch dieser Moment, das erste gedruckte Buch in den Händen zu halten, verliert nie seinen Zauber. Weihnachtsgefühl also. Trotz Corona. Und Vorfreude: Ab 8. März 2022 gibt es mein neues Buch im Buchhandel.
November 2021
... denn dieser Tage gehen die Vorab-Exemplare meines neuen Romans FÜR DIESEN SOMMER in Druck. Und das Cover ist wunderbar stimmig zum Text, auch die ersten Lesungstermine für 2022 werden schon vereinbart. Unterdessen laufe ich durch buntes Herbstlaub, raste im Park in der Hängematte und von irgendwoher sprechen auf einmal Figuren aus einer Geschichte zu mir, die ich noch nicht kenne. Und ich darf einfach nur zuhören.
19. Oktober 2021
Heute Morgen steckten die Druckfahnen meines neuen Romans im Briefkasten. Das ist fast so schön, wie das erste Exemplar des gedruckten Buchs in den Händen zu halten! Fast - denn erstmal habe ich für den Rest dieser Woche nun einen Job: Den letzten Korrekturdurchgang vor dem Druck nämlich. Und sonst? In Frankfurt ist Buchmesse und ich freu mich schon auf Leipzig im nächsten Frühling und meinen Roman FÜR DIESEN SOMMER.
September 2021
Eine schöne und intensive Zeit liegt hinter mir, unter anderem mit einem Besuch bei meinem neuen Verlag in Hamburg und dem Überarbeiten meines Romans nach dem Lektorat. Und eine Yin-Yoga-Ausbildung bei der wunderbaren Stefanie Arend habe ich absolviert - und damit eine Reise in die spannende Welt der Faszien, Meridiane und Chakras unternommen. Und jetzt? Neuland! Kopf und Herz sind ungewohnt frei für neue Geschichten ...
Mai/Juni 2021: Nach dem Schreiben ...
So sieht er aktuell aus, mein neuer Roman. 472 ordentliche A-4-Seiten. Doch während ich derzeit coache, Seminare und Yogakurse plane (HURRA! Zoomlos! Endlich!), wird im Verlag lektoriert und am Cover und Marekting gefeilt. Und sobald das Manuskript zum Überarbeiten wieder bei mir landet, wird dieser Papierstapel vorübergehend gar nicht mehr ordentlich aussehen ... Dafür aber das gedruckte Buch. Im Frühjahr 2022!
Herbst 2020: Im Fernsehen mit Judith Krieger
Das hat Freude gemacht, mein Interview im WDR-bei HIER UND HEUTE. Wie recherchiere ich in der Rechtsmedizin? Wie erfinde ich meine Figuren? - Das hätte ich mir nicht träumen lassen, als ich (vor 15 Jahren!) mit meinem allerersten Krimi um Judith Krieger zur Lesereise aufbrach: Meine Bücher sind Longseller. Als Autorin ist das für mich das vielleicht größte Kompliment. Mein DANK dafür geht an alle Buchhandlungen und meine Leser*innen!
September 2020: Alles auf Anfang, jeden Tag wieder ...
Der Herbst wirft Schatten, die Covid-Sorgen wachsen. Ich aber verweile schreibend im Sommer und begleite meine Romanfiguren in bessere Zeiten. Und bin sehr dankbar dafür, dass ich dies als Schriftstellerin tun kann. Ja, es nervt, dass so vieles im Alltag so viel umständlicher ist derzeit, unsicher, nicht verlässlich planbar. Werden meine nächsten Schreibseminare im Herbst wirklich stattfinden dürfen? Kann ich den Winter hindurch Yoga unterrichten? Wann wird es wieder Lesereisen geben, Konzerte, Umarmungen ohne Maske? Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Ich schreibe ...
Juli 2020: Sommerglück
Als ich am geliebten Waldsee meiner Kindheit ankomme, fängt meine Hauptfigur an, mit mir zu sprechen. Das tut sie in diesem Stadium des Romanschreibens zwar oft. Aber hier, wo ich nur nachschauen wollte, wie mein Sommerglücksee heute aussieht, verrät sie mir etwas, das ich so nicht bewusst habe planen können. Und doch weiß ich sofort, dass es für dieses Buch das Herz ist.
26. Juni 2020: Im Schreibseminar nach dem Lockdown ...
Schreiben unterrichten - wie schön, dass das nach dem Lockdown nun wieder vor Ort möglich ist! Natürlich lassen sich viele Inhalte sehr effizient via Zoom & Co vermitteln. Aber um tiefer in die Textarbeit einzusteigen, zeigen sich online schnell Grenzen. Weil zu einem Erkenntnisprozess eben auch die Zwischentöne gehören, die nur beim gemeinsamen Anwesend-Sein in einem Raum entstehen. Ein paar Corona-Änderungen gibt es aber doch, denn ich unterrichte aufgrund der Sicherheitsbestimmungen derzeit nicht in den seit Jahren vertrauten Seminarräumen. Die Kölner Schreibgruppe DIE DIENSTAGSDICHTER*INNEN durfte ich unlängst in einem Dachgeschoss-Saal der Alten Feuerwache empfangen. Dort hätten wir - statt über Texte zu diskutieren - durchaus Platz für Akrobatik gehabt. Auch für die vier Teilnehmerinnen meines Exklusiv-Jahressminars wird am bevorstehenden Wochenende offenbar eine Art Ballsaal fällig. Und jede Menge Bürokratie und Desinfektionsmittel gehören zum Seminaralltag in diesen Zeiten auch dazu. Und trotzdem - ich freu mich! Und er- und bekenne freimütig: Effizienz hin oder her - ich brauche die echte Präsenz!
05. Juni 2020: Und auf einmal ein Jahr!
Kaum ist der Corona-Shutdown überstanden, gibt es noch etwas zu feiern: Den ersten Geburtstag meiner GET THE FLOW-Yogakurse nämlich. Ein ganzes Jahr ist vergangen, seit ich im EINZIG zum ersten Mal die Matten ausrollte. Kommt jemand? Wird dieser Traum tragen, Yoga auf meine ganz eigene Weise zu unterrichten und dabei mehrere Stile zu kombinieren? Das konnte ich damals nicht wissen - und freue mich nun umso mehr, dass mein Traum trägt. Und wie! Selbst die derzeit geltenden Sicherheits- und Hygieneregeln können ihm nichts anhaben. Ich bin sehr dankbar dafür - und der größte Dank gebührt meinen Teilnehmenden.
20. Mai 2020: Die neue Distanz ... auch im Yoga
Ja, doch, das sah schon mal anders aus in meinem Yogaraum ... voller .. aber das war vor Corona. Und trotzdem: Ich freue mich SEHR, denn nun darf es vorsichtig wieder losgehen. Mit 1,50 m-Distanz, damit alle gesund bleiben. Die Vorbereitung auf die Wiedereröffnung war ein Puzzlespiel mit Zollstock. Wie soll sich das rechnen - mit nur noch fünf Teilnehmenden pro Kurs - und wie frustrierend ist das für all die, die ich dann wieder wegschicken muss? Schnell war klar: Das Konzept mit den offenen Stunden (einfach spontan kommen) kann ich derzeit nicht halten. Dafür aber das Kursangebot um eine dritte Stunde erweitern.
15. März 2020
Nein, das sind keine sehr unbeschwerten Zeiten. Im rasanten Tempo verändert sich das Leben in Deutschland, Europa, der Welt, geht es ums Existentielle ... In Köln dürfen seit heute (15. März) vorerst keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Alle meine im Frühjahr geplanten Seminare, Lesungen, Workshops verschiebe ich entsprechend. Alle Termine und Infos dazu veröffentliche ich zeitnah hier. Bleiben Sie, bleibt bitte alle GESUND!
Januar 2020
Neue und bekannte Menschen haben mich in meinen ersten Mittwochabend-Yoga-Kursen 2020 beehrt. Thema im Januar: Loslassen, um Kraft für Neues zu gewinnen. Zwei auf sehr verschiedene Weise intensive 1,5-Stunden waren das am Auftakt-Abend, die mir einmal mehr zeigten: Nicht nur Yoga zu praktizieren, auch Yoga zu unterrichten macht glücklich. Sehr dankbar blicke ich also aufs alte Jahr zurück und mit großer Vorfreude auf alle GET THE FLOW-Yogaabende in 2020.
06. Dezember 2019
Meine Lieblingsbuchhändlerin? Keine Frage, das ist Dorothee Junck vom Buchladen Neusser Straße in Köln - ihr Geschäft liegt zum Glück in meinem Stadtviertel. So hab ich es nicht weit,
wenn ich neuen Lesestoff abseits des Mainstreams brauche. Oder die perfekte Location für meine nächste Premierenlesung mit anschließender Party benötige. Oder die Lesungen vieler großartiger
Kolleg*innen besuchen. Mit Dorothee Junck kann ich außerdem herrlich fachsimpeln - weil sie nicht nur Marketingprofi sondern auch im Buchmarkt perfekt vernetzt ist. Oder wir reden ein
bisschen über das Leben und die Höhen und Tiefen digitaler Welten. Dank ihr ist mein Lieblingsbuchladen zugleich Geschäft, Kommunikationszentrum und intellektuelle Wellness-Oase. Kaffee gibt es
natürlich auch. Und immer ein Eckchen zum Lesen.
25. November 2019
Intensiv war er, dieser letzteTeil meines Textmanufaktur-Jahresseminars SPANNUNGSLITERATUR. Intensiv, bunt und beglückend. Ein Text beginnt zu leuchten, sobald in ihm die
zur Autorenpersönlichkeit passende Form gefunden ist und zum Ausdruck gebracht wird. Diesen Prozess anzustoßen und zu begleiten, ist, was ich am Unterrichten am meisten liebe. Es ist ein
gemeinsamer Weg und allen, die ihn mir gehen, bin ich sehr dankbar!
23. November 2019
Auch wer keinen Thriller schreibt, weiß: Der lange Weg zum schöne Wort ENDE unter dem Manuskript kann selbst zum Thriller werden. Und wie überhaupt konzipiert und
formuliert man ein Romanende so, dass die Leser*innen nicht enttäuscht sind? Darum geht es an diesem Wochenende im 3. und letzten Teil meines TEXTMANUFAKTUR-Seminars. Vor mir
liegen die Früchte eines Jahres: 10 spannende Romanenden der 10 Teilnehmenden. BRAVO!
5. November 2019
"Ich muss noch ein bisschen schwärmen, weil es einfach so schön war auf meiner Lesetour mit musikalischer Begleitung in Franken und der Oberpfalz. DAS LIED DER STARE NACH DEM FROST ist
schließlich mit Abstand mein persönlichstes Buch, mein Herzensroman. So oft habe ich daraus schon gelesen. So viele berührende Begegnungen haben sich am Rande von Lesungen schon ergeben.
Doch in einer Kirche daraus lesen zu dürfen - direkt unter der Kanzel - und dazu musikalisch begleitet zu werden - das war Gänsehaut pur! Von Schuberts Winterreise bis I did it My Way
reichte das Repertoire, das Steffen Schmidt, Tatjana und Alina Kwint und Sigrid Baumann darboten. Und mit der 8-Minuten langen Carl-Löwe-Ballade vom Nöck, dem Wassermann, der im Schilf wohnt
und alle mit seinem Gesang verzaubert, haben sich Steffen Schmidt und die beiden Pianistinnen selbst übertroffen. Als junge Frau hatte meine Großmutter Löwe-Balladen geliebt und oftmals im
Leipziger Gewandhaus gehört. Ganz besonders gern den NÖCK - der sich beim Schreiben für mich als Schlüssel in die Erlebniswelt meiner Protagonistin Elise erwies - und der Erlebniswelt einer
wohl behüteten Tochter der 20er und 30er Jahre. Durch Steffen Schmidts Darbietung wurde diese Zeit nun für alle greifbar. DANKE, Ihr Lieben Musiker*innen, Veranstalter*innen und DANKE an alle
Gäste! Einfach aus ganzem Herzen: DANKE DANKE DANKE!
20. September 2019
Heute auf den Tag genau vor sieben Jahren durfte ich auf der Verlagskonferenz des Piper-Verlags in München den Verlagsvertretern meinen Roman DAS LIED DER STARE NACH DEM FROST präsentieren. Der
war damals eben erst fertig lektoriert und überarbeitet worden und sollte nach der Konferenz mit den Vertretern als Vorab-Leseexemplar seine Reise zu den Buchhändlern antreten. Würde das gut
gehen? Ein Genrewechsel vom Krimi zu diesem sehr persönlichen Buch? Genau wusste das damals keiner. Heute aber, exakt sieben Jahre später, blinzle ich in die Septembersonne und erinnere mich an
diesen ganz besonderen Tag und sage DANKE DANKE DANKE: Dem Verlag, allen Buchhändler*innen und allen Leser*innen, die diesen Roman gelesen, geliebt und weiterempfohlen haben, die das immer
noch tun oder ihn sogar jetzt erst neu entdecken und mich an ihrem Leseerlebnis und ihrer Begeisterung in teils sehr berührenden Mails teilhaben lassen. Und zu meiner Freude wird es im Oktober
sogar noch einmal eine kleine Lesetour mit den STAREN geben. Mit Musikbegleitung sogar!
23. August 2019
Himmelhellblaue Kunstpelzpuschen sind für sich genommen kein Grund, um den Schreibtisch zu tanzen. Und doch ist mir gerade danach. Vielleicht mach ich das gleich. Nicht weil ich solche Puschen
besitze, mir wünsche oder sie je gesehen hätte, sondern weil sie wie aus dem Nichts in meinem Roman gelandet sind: Hausschuhe an den Füßen meiner Figur Johanne, die sich wie zwei
muntere Tierchen im flinken Auf und Ab vor den Augen ihrer Tochter über den Teppich bewegen. Und im nächsten Moment wusste ich, dass Johanne ihnen sogar Garnaugen und -schnauzen aufgestickt hat,
um die kleine Franziska zu beglücken. Und dass darin bereits die ganze Tragik mitschwingt, mit der die beiden es später zu tun bekommen. Woher ist dieses Bild auf einmal gekommen? Ich weiß es
nicht. Ich hätte das so niemals planen können. Jeder Roman hat seine eigene Geschichte und sein eigenes Tempo zu reifen. Man brütet, konzipiert, recherchiert, probiert und verwirft wieder,
man tastet sich vorwärts und beginnt zu schreiben. Freut sich an den ersten Sätzen, den nächsten - und stockt wieder, zweifelt. Und dann, eines Tages gibt es diesen Moment, wenn der erfundene und
gesetzte Raum sich auf einmal ins Unbekannte öffnet und man mit einer Mischung aus Staunen und Dankbarkeit dasitzt und mitschreibe und bei jedem Satz spürt: Ja, genau so ist es richtig.
Sollte ich je ein Sachbuch über das Romanschreiben verfassen, werde ich diesen Augenblick der Verwandlung als Himmelhellblauen Pelzpuschenmoment bezeichnen,
16. Juli 2019
Ein paar Seiten Papier mit ersten Notizen zum Handlungsentwurf oder vorsichtig formulierten Szenen. Ein Tisch
und zwei Stühle, Wasser, Kaffee oder Tee und ein Whiteboard. Und natürlich zwei Menschen. Mehr braucht es nicht und ich bin immer aufs Neue davon fasziniert, wie sich aus diesen wenigen
Grundzutaten im Coachinggespräch ein komplexer Romankosmos entfaltet. Fallstricke, lose Enden und
widerspenstige Figuren inklusive. Und dann? Dann beginnt die Arbeit: das Entwirren, Strukturieren und schließlich Schreiben und Redigieren. Meine Rolle als Coach dabei ist nie exakt die gleiche.
Kann das zwangsläufig nicht sein, denn die Geschichten, die ich begleite, sind so einzigartig wie ihre Autorinnen und Autoren.
Ein Abenteuer also - jedes Mal wieder. Für das ich sehr dankbar bin, weil ich es liebe. Mehr zum Romancoaching 1 : 1
11. Juni 2019.
Es gibt Anfragen, da muss ich nicht nachdenken, um direkt zuzusagen. Diese hier von der CRIME COLOGNE ist so eine gewesen: "Du bist doch jetzt auch Yogalehrerin", hat der Programmleiter
gesagt. "Ich hätte da eine Moderation für dich, die könnte dir Spaß machen ..." In der Tat: ACHTSAM MORDEN heißt der Debütkrimi von Comedyautor und Anwalt Karsten Dusse. ACHTSAM MORDEN? Mit OM
und so oder einem Sonnengruß?! Da geht augenblicklich mein Kopfkino los. Am 23. September werde ich meinen Kollegen Karsten Dusse dazu befragen und weiß schon jetzt, das wird ein sehr
spaßiger Abend. Eintritt im VVK 17 Euro, Ort: Köln, 23. September, 19:30 Uhr Mehr dazu und Tickets